Marela der unterernährte Spatz
Verletzt und sehr
unterernährt kam am 25 April über Michaela und Marina ein kleiner Spatz der eine
große Wunde am Kopf hatte. Die Wunde heilte gut mit Ringelsalbe und etwas
verdünntem Retterspitz. Eine eigenartige Kruste die den ganzen vorderen
Kopfbereich vom Schnabel bis zu den Augen überzog blieb noch zurück. Dies machte
Marela sehr zu schaffen und mir Sorge.
Marela war schlapp und müde und wie es sich anfühlte, hatte sie auch Fieber. Ich
machte ihr mit verdünntem Retterspitz Umschläge. Für Innen bekam sie 1Tropfen
Traumel, 1 Tropfen Vogelvitamin, Traubenzucker und Eipulver, immer wieder in
anderer Zusammensetzung Als Traumel keine große Wirkung zeigte, versuchte ich es
mit Arnika-Globolie ins Trinkwasser und ganz am Anfang gab ich noch 1 Tropfen
Notfallmischung. Dies wirkte fast Wunder. Marela wurde munter und fraß auch
wieder recht gut.
Als sie sich einigermaßen erholt hatte und auch die Körperwärme wieder normal war, setzte ich Arnika und die Notfalltropfen wieder ab, gab dafür aber Mineralkalk und Vogel-aufzuchts-futter als Zusatz für das mickerige Federkleid. Da sie Weichfutter gerne an nahm, konnte ich verschiedenes unter mischen und einen reichhaltigen Speiseplan bieten
Was sie gerne fraß war: geschabter Apfel, Banane, Weichkäse, Spätzle, Reis und Eigelb, also viel Möglichkeit zur Abwechslung. Zwischendurch gab es auch mal ein Bröckchen Butterbrot, das sie über alles liebte. Grassamen als Grünzeug , ein Apfelstückchen und natürlich auch Körner (Kanarienfutter und Kolbenhirse )
Da die Schwanzfedern nur ein Strich waren, musste ich sie ausziehen. Das Fangen war eine Kunst, aber nach der Prozedur, durfte sie in meiner Hand kuscheln und das war Genuss pur und machte alles wieder gut.
Als dann die neuen Schwanzfedern da waren, bekam Marela auch mehr Mut zum Fliegen und steuerte ihr Ziel sicher an.
Am Köpfchen zeigten sich lange keine Federn, auch sah die Haut an manchen Stellen nicht gut aus. Ich versuchte es mit Vogelantibiotika- Augensalbe und machte leichte Bäder - und es zeigte tatsächlich Wirkung. Es wurde rasch besser, aber bis sie ein schönes Federhäubchen hatte, brauchte es doch noch lange.
Mit zu nehmender Kraft und Gesundheit konnte mein Spatzenkind auch leichter atmen und der eigenartige Ton, der stellenweise an ein quietschendes Rädchen erinnerte, verlor sich mit der Zeit.
Die Freiheit schien Marela gut zu bewältigen, hatte sie ja vom Fenster aus lange Zeit vieles beobachten können.
Sie kam noch über längere Zeit ans Fenster, wo noch Speise und Trank für sie bereit stand
Die Pausen zwischen ihren Besuchen wurden immer länger, bis sie dann schließlich ganz ausblieben. Aber im Winter besuchte sie ihren Platz und mich dann doch noch!