Die Blaumeisen
Paxe, Bene und Tscheua die drei Babys

Schon früh am Morgen wurden sie am Wegrand eng aneinander gekuschelt bemerkt, auch noch am späten Nachmittag – allerding war eine sehr starke Erschöpfung zu bemerken. Als man mich dann 2 Stunden später erreichte, war es höchste Zeit den Kleinen zu helfen.

Ich richtete kräftige Flüssignahrung (Eigelb, Traubenzucker, Haferschleim und Vogelvitamin ) und ein warmes Bettchen ,wo sie dann eng aneinander gekuschelt eine halbe Stunde schliefen ohne sich durch irgend etwas stören zu lassen.

Als sie dann auf eine Erschütterung reagierten, bekamen sie Weichfutter und sie sperrten die Schnäbelchen weit auf, nur Tscheua die Kleinste sperrte nicht. Als die beiden Geschwister satt waren, versuchte ich mein Glück bei ihr, aber ich musste sie zwingen. Sie ließ es geschehen und schluckte auch. Am andern Tag sperrte auch sie den Schnabel wie die anderen weit auf.

Da die Nacht gut war und auch die Verdauung klappte hatte ich Hoffnung und wurde nicht enttäuscht. Von Tag zu Tag ging es aufwärts und bald wurden auch erste Flugversuche unternommen.

Paxe war der Anführer, was sie tat, machten die beiden anderen nach. Tscheua hatte allerdings immer wieder Durchhänger, aber sie erholte sich meist sehr rasch.

Um die Drei zu erkennen machte ich ihnen farbige Fußbändchen, was auch beim Füttern sehr hilfreich war.

Da Tscheua erst viel später fliegen konnte, gingen die Beiden „Großen“ wie selbstverständlich nach dem Freiflug, wieder ins Käfig und setzten sich neben Tscheua, aber oft lockten sie die „Kleine“ auch heraus. Eines morgens aber war dann Tscheua die erste die das Käfig verließ. Die beiden anderen waren scheinbar sprachlos und überrascht, wie ich es auch war. Von da an waren die Drei mehr draußen wie drinnen und sie flogen gut. Nun versteckte ich an verschiedene Stellen Futter, so wie es auch in Freiheit zu finden ist und bald bedienten sie sich ganz selbstverständlich.

Nach ein paar Tagen stellte ich das Käfig halb vors Fenster, meine bewährte und beliebte Art (halb drinnen, halb draußen) Das offene Türchen war noch im Raum.

Bald merkte ich die Sehnsucht nach draußen und an einem schönen Morgen hielt ich das offene Käfig der Freiheit entgegen und sie begriffen alle drei sehr rasch und flogen zum nahen Baum. Dort huschten und hüpften sie von Ast zu Ast und riefen zwischen durch mal nach mir. Unter sich hatten sie ständigen Stimmkontakt. Nach ein paar Stunden sah ich sie auch schon von einem Ast zum andern fliegen.

Sie kamen nicht mehr zurück, hielten aber über Wochen vom Baum her noch Kontakt und freuten sich wenn ich ihnen Antwort gab.

Tscheua hatte leider ein sehr kurzes Leben. Ich fand sie zwei Tage später tot am Boden liegen, vermutlich wollte sie nochmals zurück und flog an eine Fensterscheibe.

Im Winter entdeckte ich Paxe und Bene als meine Gäste vor dem Fenster und sie waren mutig, aber nicht verstritten wie manch andere Vögel! Ich konnte mich wirklich an ihnen freuen!