Eine tragische Geschichte einer Rotschwänzchenfamilie

Am 14. Juli 2016 kam ein Anruf“ Wir haben ein Nest mit Rotschwänzchen , aber seit gestern Abend ist das Nest verlassen, richtiger die Eltern kommen nicht mehr“

Als wir nachschauten mussten wir ein sehr traurige Feststellung machen. Das Gelege hatte 2 Eier - 6 Vogelbabys – 2 waren bereits tot, 4 lebten noch, wurden aber über und über von den kleinen schwarzen Ungeziefer geplagt.

Als sie zu mir kamen war es sehr kritisch – was tun? Die Kleinen waren sehr geschwächt - das Ungeziefer musste schnellstens behandelt werde, aber Nahrung war ebenso wichtig. Ich entschied mich, zuerst Jedem etwas zu füttern, bzw. einen kräftigen Trank zu verabreichen obwohl das Ungeziefer nun auch auf mich über ging.
 

Leider waren 2 von den Kleinen nicht mehr fähig zu schlucken. Das Größte von Ihnen war so elend, dass ich gar nichts weiter unternehmen konnte und das Seelchen ist dann auch innerhalb von10 Min. weg geflogen. Das Jüngste das noch fast nackt war, versuchte noch zu Schlucken, aber das Herzchen war zu schwach, es japste nach Luft und flog auch weg. Nun waren nur noch die beiden Mittleren. Das Jüngste von den Beiden war verhältnismäßig munter und sperrte auch bald das Schnäbelchen – beim Größeren musste ich es wagen und ganz vorsichtig, langsam zustopfen.

Die Nacht vom 14.-15. war gut mit einer kleinen Zwischen-Mahlzeit – zu meiner großen Freude sperrte auch das Größere sein Schnäbelchen, aber es ist noch nicht über dem Berg – es kämpft immer wieder neu. Heute am 17. kämpft das Größere extrem ums Überleben und leider hat es den Kampf nicht geschafft und flog am18. weg

Beide brauchten sehr viel Wärme – eine Bettflasche war sehr hilfreich - und die Wärme wurde von Beiden regelrecht gesucht.

Die erste Nahrung: Eigelbpulver mit Haferflocken (Bisquitt) und wenig Traubenzucker -

Zum Trinken und zur Hilfe: 1 Tropfen Rescue (Notfalltropfen)in eine Pipette mit Wasser und etwas Traubenzucker. Wird sehr gerne angenommen und ich habe damit sehr guten Erfolg.

Warum die Vogeleltern das Nest im Stich ließen ist mir ein Rätsel, zumal am 16. und am 17. ein Elternteil mit Futter kam und das Nest suchte, das allerdings des wahnsinnigen Insektenbefalls wegen vernichtet wurde.
 

Das Letzte hat es noch 2 weitere Tage geschafft und bekam auch Probleme mit dem Schlucken, auch merkte ich dass der Kot nicht mehr abging und es flog seinen anderen Geschwistern nach.

Als ich die Beiden Letzten untersuchte entdeckte ich Verdickungen. Beim Größeren am Hals – auch am Kopf, das eine Aug konnte es nicht öffnen, und – Beim Letzten am Hals und am Bürzel.

Ich habe es an mir selbst erlebt wie das Ungeziefer aggressiv war, auch ich bekam sehr viele herzhafte Quaddeln – wie muss es dann erst den kleinen, zarten Wesen zugesetzt haben.

Für mich selbst war es sehr erschütternd wie tapfer die Vogelkinder waren, bis zum letzten Atemzug. Sie wollten mit aller Energie leben!