Mona und Flori die beiden Schwalben

Erschöpft und elend saß die Jungschwalbe auf dem Boden. Ihre Retter nahmen sie auf, gaben ihr zu trinken und wärmten sie. Da ein paar Tage zuvor ein Schwälbchen gestorben war sorgten sie sich und riefen mich an.

Ich nahm das kleine Kerlchen mit, es drückte sich ganz fest in meine Handmulde und ich merkte wie es sich entspannte. Wir nannten es Mona.

Ich setzte Mona in ein Körbchen, das ich wie ein Schwalbennest richtete und packte das Ganze über eine Wärmflasche. Dann suchte ich Fliegen .Zum Glück hatte ich eine gute „Fliegen - Quelle“! Für die ersten drei musste ich ihr das Schnäbelchen sperren und bald schon zeigte sich mehr Leben – Also weiter mit Fliegen fangen. Bis zum Abend hatte sie schöne klare Äugchen und wirkte munter.

Mona die Mehlschwalbe

 

Am andern Tag zeigte sich nochmals ein Schwächezustand.

Ich stellte das Körbchen an die Sonne, gab Mona zu trinken und immer wieder eine Fliege. Nach etwa einer halben Stunde sperrte sie wieder selbst das Schnäbelchen, sobald sie Fliegen sah und von da an ging es aufwärts, jeden Tag etwas besser. Doch sie flog nicht - sie setzte sich an den Rand des Nestchens, beobachtete alles sehr aufmerksam, reagierte freudig auf mich, aber mehr war nicht.

An einem schönen sonnigen Tag, ging ich mit Mona zu ihren Geschwistern. Schon als ich in die Nähe kam reagierte sie und wurde unruhig. Als ich dann im Gespräch mit ihren Rettern war, wutschte sie mir aus der Hand und flog mit den anderen Schwalben mit, zuerst etwas niedriger, dann immer höher, höher und bald war sie von den anderen nicht mehr zu unterscheiden. Wir waren alle sprachlos!

Ich war zuerst erschrocken, glaubte ich doch, dass sie noch zu schwach sei, aber Mona wusste es besser! und so konnte ich mich dann auch ehrlich freuen und ihr alles Gute wünschen!

Mein 2tes Erlebnis mit der Schwalbe Flori

Plötzlich saß sie auf der Straße – ich ging zu ihr und merkte gleich, dass etwas nicht in Ordnung sein konnte. Als ich sie aufnahm, krabbelte es über meine Hand.

Aha Ungeziefer! - Flori der Jungvogel war sehr stark durch diese Viecher ausgesaugt. Es war jene Sorte deren Körper sehr hart und linsengroß ist und die kleinen, zarten Körper in kurzer Zeit dahin siechen lässt.
 

Schwalbe Flori

Ich badete Flori und untersuchte sie. Zum Glück war die Haut noch nicht geschädigt und unser kleiner Geselle erholte sich rasch und konnte schon nach acht Tagen wieder entlassen werden.
Ich ging mit ihr an den Geburtsort und je näher ich an den Platz kam, desto unruhiger wurde sie - und dann begann sie zu zwitschern, obwohl keine Schwalbe zu sehen und alle Nester scheinbar leer waren.
Als sich dann meine Hand öffnete, schoss sie steil nach oben. Jetzt erst sah ich die anderen Schwalben die in großer Höhe flogen

Was jetzt geschah habe ich in all den Jahren noch nie erleben dürfen. Flori wurde ein so herzlicher Empfang zuteil der mich tief berührte!

Von allen Seiten flogen die Schwalben heran und es wurde eine lautstarke, freudige Begrüßung. Sie flogen auf Flori zu, umkreisten sie, flogen ein Stück gemeinsam in übermütiger, froher Art.
Ich konnte nur stehen und staunen und mich freuen über die Begrüßung und Wiederaufnahme.
Flori flog als ob sie schon immer geflogen wäre und dabei war ihr ganzer Flug vor acht Tagen nur vom Nest auf den Boden und ein paar kleine Flüge im Zimmer.